Hessische Kurzbahnmeisterschaften
Das diesjährige Treffen der besten Schwimmerinnen und Schwimmer des Hessischen Schwimmverbands in Baunatal war sowohl für die qualifizierten Sportler wie auch für den Schwimmbezirk Nord und die ausrichtende SG ACT/Baunatal eine Spitzenveranstaltung.
Im Rahmen des zweitägigen Wettkampfs fielen die persönlichen Bestzeiten im Minutentakt und es bestätigte sich, das „Konkurrenz“ auf diesem hohen Niveau den Sportlerinnen und Sportlern im wahrsten Sinne des Wortes „Flügel“ verliehen.
Den hohen Stellenwert der Veranstaltung unterstreicht, dass sich Sportler die bereits Welt- und Europameister Titel haben einfanden und ihr Können zeigten. Das Gewinnen der Rennen in ihren Lagen war dabei keineswegs ein Selbstläufer. Schwimmasse wie Sarah Köhler, Marko Koch, Marco Di Carli und Jan Philip Glania mussten sich in hart umkämpften Läufen gegen ihre Herausforderer behaupten.
In diesem, von den Vereinen aus Südhessen dominierten Sport haben sich unsere nordhessischen Schwimmer hervorragend geschlagen.
Erfolgreich wie schon lange nicht mehr erreichten sie zwölf Finalteilnahmen mit sieben Medaillen in der Offenen Klasse sowie 36 Medaillen in den Jahrgangswertungen. Für die Medaillen der „Offenen Klasse“ zeichnen Raffaela Golocha (Kasseler SV) mit Silber über 50 Meter und Bronze über 100 Meter Schmetterling und Jan Lukas Beckmann (Baunatal) mit Silber über 50 Meter Rücken und Bronze über 50 Meter Schmetterling und 200 Meter Rücken sowie Matteo Pazzi mit Bronze über 100 Meter Schmetterling verantwortlich. Weitere Finalteilnehmer waren Diana Golocha (Kasseler SV) und Gavin Grenzemann (Baunatal).
Wenn aus dieser hervorragenden Gesamtleistung Schwimmer aus Nordhessen besonders zu erwähnen sind, dann sind dies Matteo Pazzi, der offenbar beflügelt durch die oben erwähnte Konkurrenz seine bisherigen Bestzeiten förmlich pulverisierte und Jan Lukas Beckmann, der sich ebenfalls technisch und kämpferisch klasse Duelle mit den Favoriten lieferte und dabei über 50 Meter Schmetterling in 0:24,91 einen neuen Bezirksrekord schwamm.
Zum Schluss der Veranstaltung sorgte die gemischte 8 * 50 Meter Lagenstaffel der SG ACT/Baunatal mit dem 3. Platz noch für eine Medaillenüberraschung.
Für das Highlight der Veranstaltung sorgten die Männer vom DSW 1912 Darmstadt. Sie wollten den Deutschen Rekord über 4 * 100 Meter Brustschwimmen für Vereinsmannschaften knacken. Dazu waren 4:08,08 Minuten zu unterbieten. Hubert Szablowski, Jan Fährmann, Julius Flohr und Marco Koch schafften das locker. Mit 04:01,09 Minuten lagen sie nach dem Zielanschlag sieben Sekunden unter der alten Rekordmarke.
Einen neuen Deutschen Altersklassenrekord für 13-jährige schwamm Rosalie Kleyboldt vom SC Wiesbaden 1911 in 02:18,36 Minuten über 200 Meter Schmetterling.
Überragende Schwimmerin in der Jahrgangswertung des Jahrgangs 2002 war Diana Golocha (Kasseler SV) mit sechs Jahrgangstiteln. Vier Titel im Jahrgang 1999 sicherte sich Matteo Pazzi (Baunatal). Dreimal ganz vorn in der Jahrgangswertung landeten die Baunataler Gavin Grenzemann (Jg. 2001) und Jan Lukas Beckmann (Junioren). Zu den Medaillen in der „Offenen Klasse“ gab es für Raffaela Golocha (Jg. 2001) zweimal Gold im Jahrgang. Vier Jahrgangsmedaillen im Jahrgang 2000 erschwamm sich Fabienne Werner (Baunatal). Gold über 100, Silber über 50 und 200 Meter Rücken sowie Bronze über 50 Meter Schmetterling.
Unter die ersten sechs ihrer jeweiligen Jahrgänge schwammen noch Franziska Sonnenschein (Jg. 1999) Simon Baum (Jg. 2001), Fabian Kraus (Jg. 2001), Jonas Nikolaus (1997) und Andreas Shenderov (1998) alle von der SG ACT/Baunatal.
Für die persönliche Bilanz wichtiger als die Platzierung sind die geschwommenen Zeiten. Hier zeigt sich, dass sich das harte Training der letzten Wochen gelohnt hat. Fast alle Starts wurden mit neuen persönlichen Bestzeiten absolviert.
Zum Schluss sei noch erwähnt, dass sich der Ausrichter bei der Betreuung seiner Gast-Sportler wieder einmal selbst übertraf und die Anwesenden nur lobende Worte für das Engagement der vielen helfenden Hände fanden.
Für Kinder die gern Schwimmen und deren Eltern sollte dies Ansporn sein, nach Ablegen der ersten Schwimmprüfungen einmal bei ihren Heimvereinen vorbeizuschauen und die spannende Erfahrung zu machen, dass Schwimmen mehr als „oben-bleiben“ und ein sehr guter Beitrag zum gesunden Erwachsen werden sein kann.